Während die konventionelle Zahnmedizin bisher Zahnersatz durch künstliche Zahnkronen oder Zähne in Form von Brücken, Teil- oder Vollprothesen integriert hat, haben sich seit Einführung der Implantologie die Grenzen des Machbaren deutlich verschoben. Durch den Einsatz von Implantaten können unangenehme Begleiterscheinungen wie das Abschleifen benachbarter Zähne oder eine Schrumpfung des Kieferknochens vermieden werden.
Ein Zahnimplantat ist ein über ein Schraubgewinde in den Kieferknochen eingesetzter Träger von Zahnersatz, der die Funktion einer künstlichen Zahnwurzel übernimmt und sich innerhalb von wenigen Monaten mit dem umgebenden Knochen zu einer festen, äußerst belastungsfähigen Trägereinheit verbindet. Auf diesem aus einem biologisch verträglichen Material bestehenden Pfeiler wird dann der sichtbare Zahnersatz befestigt.
Sowohl für das Implantat als auch für den Zahnersatz kann heutzutage eine spezielle Industriekeramik aus Zirkondioxid verwendet werden. Dieses Material wird seit mehr als 20 Jahren in der Medizin angewendet, ist hochstabil und sorgt durch natürliche Farbtöne für ein harmonisches Gesamtbild. Seine glatte Keramikoberfläche unterstützt zudem die Mundhygiene.
Für den Weg vom chirurgischen Eingriff der Implantation bis hin zur prothetischen Versorgung sind in der Regel mindestens drei bis fünf Monate zu veranschlagen. Der Zeitaufwand für vorausgehende Behandlungen, die für die Implantation notwendig sind, muss noch hinzugerechnet werden.
Die größte Zeitspanne im Gesamtzusammenhang wird für das ungestörte Einheilen der Implantate benötigt, denn nur wenn die Implantate fest mit dem Kieferknochen verwachsen, ist ein langfristiger Bestand der kompletten Versorgung gewährleistet. Die Implantation selbst stellt hingegen nur einen vergleichsweise kurzen Eingriff dar, der an einem Tag – in wenigen Stunden – erledigt ist. Auch die Fertigung des Zahnersatzes im Meisterlabor benötigt nicht mehr als 14 Tage.
In einzelnen Fällen ist auch eine sog. Sofort-Implantation nach dem Behandlungsverfahren SKY fast & fixed möglich, wobei die prothetische Versorgung unmittelbar nach Einsatz des Implantats erfolgen kann.
Der Ablauf einer Implantatversorgung stellt sich zusammengefasst wie folgt dar:
Voruntersuchung (unbestimmt)
- Indikation der Implantation
- Eventuell allgemeinmedizinische Untersuchung
- Aufklärung des Patienten
- Erstellung des Therapieplans
- Gegebenfalls erforderliche Vorbehandlungen (z.B. Zahnentfernungen,
Kieferknochenaufbau)
Implantation (meist ambulant – 1 Tag)
- Chirurgischer Eingriff
- Einbringen der Implantate
- Wundversorgung
- Bei Bedarf in Narkose/Sedierung
Einheilphase (mindestens 3 Monate)
- Einheilen der Implantate im Kieferknochen
- Provisorische Versorgung
Eröffnung (nach ca. 3 1/2 Monaten)
- Freilegung der Implantate
- Eventuell Abdrucknahme für Zahnersatz
Abheilung (4. Monat)
- Heilung des Weichgewebes am Implantat
- Evtl. Abdrucknahme für Zahnersatz
Prothetische Versorgung (5. – 6. Monat)
- Erstellung von Abdrücken
- Fertigung des Zahnersatzes
- Anprobe
- Einbringen des Zahnersatzes
Die Kosten von Implantaten werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Pro Implantat und Zahnersatz ist mit Kosten von 1.800 € bis 3.000 € zu rechnen.