Parodontitis

Parondontitis entsteht durch eine bakterielle Infektion des Zahnfleisches und kann zu einem Zahnfleischrückgang sowie in fortgeschrittenem Stadium auch zum Abbau des Kieferknochens, Lockerung der Zähne und Zahnverlust führen.

Für das Entstehen oder auch das erneute Aufflammen der Parodontitis wird vielfach eine nicht ausreichende Mundhygiene des Patienten verantwortlich gemacht. Zu den konventionellen Behandlungsmethoden gehören daher in erster Linie keimreduzierende Maßnahmen wie die Säuberung der Zahnfleischtaschen, professionelle Zahnreinigung und Mundhygieneschulung.

Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen kann jedoch eine bakterielle Infektion allein nicht mehr als die Hauptursache für eine Parodontitis betrachtet werden. Es hat sich gezeigt, dass die Krankheit in vielen Fällen selbst bei Patienten mit einer hervorragenden Mundhygiene trotz anfänglicher Behandlungserfolge nicht gestoppt werden konnte.

Dies wird darauf zurückgeführt, dass die bakterielle Infektion nicht auf das Zahnfleisch beschränkt bleibt, denn durch den Blutkreislauf können die Keime auch an andere Stellen des Körpers gelangen, hier Entzündungen auslösen und Allgemeinerkrankungen begünstigen.

Neue Untersuchungen spiegeln Zusammenhänge zwischen Parodontitis und anderen Erkrankungen wider:

  • Herz- und Kreislauferkrankungen
    In verschiedenen Studien konnte gezeigt werden, dass Parodontitis-Bakterien Substanzen produzieren, die in den Blutstrom gelangen und von dort aus eine Kettenreaktion auslösen, die zu Ablagerungen an den Arterienwänden führt. Bei Patienten, die an Parodontitis leiden, kann das Risiko einer Herzerkrankung um mehr als das Doppelte erhöht sein. Auch die Gefahr eines Schlaganfalls ist erhöht.
  • Lungenentzündung
    Bakterielle Lungenentzündungen entstehen vor allem, wenn Bakterien aus Mundhöhle und Rachen in die Lunge inhaliert werden und das Immunsystem sie nicht schnell genug eliminieren kann.
  • Frühgeburten
    Aus den USA kommen Forschungen, die belegen, dass Frauen, die an einer nicht behandelten Parodontitis leiden, ein bis zu siebenfach erhöhtes Risiko einer Frühgeburt haben. Parodontitis-Bakterien produzieren Moleküle, die das wehenauslösende Prostaglandin ausschütten können.
  • Diabetes
    Patienten mit Diabetes tragen ein höheres Risiko, an bakteriellen Infektionen auch im Mundraum zu erkranken. Neuere Untersuchungen geben jedoch Hinweise, dass eine Parodontitis die Diabetes verursachen und verschlimmern kann. Diabetespatienten mit schwerer Parodontitis haben größere Probleme einen normalen Blutzuckerspiegel zu erlangen.

Eine ganzheitliche Parodontitis-Behandlung beschränkt sich daher nicht auf die mechanische Keimreduzierung, sondern setzt an den Faktoren an, die das geregelte Zusammenleben zwischen Organismus und Bakterien stören. So kann beispielsweise eine Entsäuerungstherapie oder eine Darmsanierung mit anschließender Ernährungstherapie notwendig sein. Auch durch Therapien zur Stressreduzierung kann das Immunsystem gestärkt werden. Die zusätzliche Gabe von Vitalstoffen wirkt unterstützend zur Regeneration der körperlichen Abwehr und aktiviert die Selbstheilungskräfte des Organismus.

Ein dauerhafter Therapieerfolg kann sich nur dann einstellen, wenn die konventionellen bakterienreduzierenden Maßnahmen mit biomedizinischen Verfahren kombiniert werden. Als ganzheitlich tätige Zahnarztpraxis beziehen wir in die Behandlungsplanung Erkenntnisse aus anderen Bereichen der Medizin ein und arbeiten fachübergreifend mit anderen Ärzten wie Immunologen, Internisten, Gynäkologen, Ärzten für Naturheilverfahren oder Heilpraktikern zusammen.